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Ein "Shoe Tree" ist ganz simpel ein Baum, auf den Schuhe geworfen werden, damit sie sich in seinem Geäst verfangen und den Baum damit zu einem vielbeachteten und besuchten "Shoe Tree" aufsteigen lassen.
Der Ursprung von Schuhbäumen lässt sich historisch nicht bestimmen.
Oft entstehen Schuhbäume als Resultat einer Aktion, in der eine Person alte Schuhe, die an den Schnürsenkeln zusammengebunden wurden, in die Äste eines Baums schleudert. Animiert dadurch finden sich zumeist auch andere Personen, die ihrerseits auf dieselbe Art und Weise Schuhe hinzufügen.
Häufig verbindet sich mit dieser Handlung der Wunsch, die individuellen Sorgen, zusammen mit den Schuhen, von sich zu werfen. Teilweise werden die Schuhe zu diesem Zweck auch mit Wünschen oder Grüßen beschriftet.
Schuhbäume sind kulturanthropologisch eine eher junge Erscheinung.
Der Brauch, Bäume und Büsche mit Stoffen oder Bekleidung zu schmücken, ist jedoch schon lange weltweit verbreitet. In Irland und Schottland kennt man beispielsweise die "rag trees", mit Stoffstreifen behangene Bäume in der Nähe von Quellen (Clootie well),
denen Heilkräfte zugeschrieben werden, ein Brauch, der vermutlich bis in vorchristliche Zeiten zurückreicht. Auch aus dem Nahen Osten sind solche Bäume bekannt.
Schuhbäume weltweit
Die meisten Schuhbäume, über 70, wurden bisher in den USA dokumentiert.
Die "shoe trees" sind dort seit den frühen 90er Jahren bekannt und insbesondere an entlegenen Landstraßen zu finden.
Auch in Kanada entstanden einzelne Schuhbäume. In England ist der Schuhbaum von Armstrong Park in Newcastle upon Tyne bekannt.
In Deutschland gibt es auch schon die ersten Schuhbäume, z.B. am Landwehrkanal in Berlin Kreuzberg am Fränkelufer, auch in Moabit (Ecke Birken-/Putlitzstraße) ist ein Schuhbaum zu sehen. Weitere Exemplare finden sich in München (in der Nähe des Biedersteiner Studentenwohnheims am Englischen Garten) und in Peine, nahe der Kolonie Stahldorf.
Was die Schuhe im Baum für einen Sinn haben, weiß keiner. Eine "spezifische" Webside mit Schwerpunkt Straßenrand meint dazu: "The roadside phenomenon of "Shoe Trees" appears to be on the rise." Scheint so als hätten die Menschen zu viele Schuhe, würde ich sagen.
Angeblich entstand eine Turnschuh-Collage im Megaformat sogar aufgrund einer Legende: Ein frisch verheiratetes Paar hat angeblich unter einem Tree gecampt und sich dabei gleich so zerstritten, dass die Braut davonlaufen wollte. Der Bräutigam aber hat ihre Schuhe einfach auf den Baum geworfen und die Flucht damit zu einer wesentlich beschwerlicheren Angelegenheit gemacht.
Wie in einer wirklich guten Geschichte versöhnten sich die beiden natürlich, weil er sich nach einem ausgiebigen Barbesuch volltrunken und reuig zeigte. Das erste paar Schuhe des produzierten Nachwuchs, landete, wie könnte es anders sein, ebenfalls in dem Baum. Wem die restlichen 10.000 Paar gehören ist leider nicht überliefert.
DER PAECHBROTBAUM war eine partizipative Aktion auf dem Areal der ehemaligen Paech-Brot-Fabrik im Stephankiez, Moabit, Berlin.
In Moabit, Ecke Birken-/Stephanstrasse, gleich am Rande der Paech-Brot-Brache, stand ein toter Baum. In seinem blätterlosen Schatten stand der Paech-Brunnen und keine 10 Meter weiter verkündet ein großes Schild den Baubeginn des E-Center für 2008. An die-sem toten Baum ließe sich - mit ein bisschen Verstand - hervorragend die verwinkelte Geschichte des Stephankiez' und der Paech-Brotfabrik, der Investoren und Besetzer, der Anwohner und Politiker etc. aufhängen, doch genau dies taten die Künstler von Haus am Gern nicht. Statt dessen planten sie, 1000 Paar Schuhe in den Baum zu hängen - und luden am Eröffnungsabend (19-10-08) alle Anwohner und Einwohner Moabits ein, in der Kurt-Zentrale an der Lübecker Str. 13, gebrauchte Schuhe auszuhändigen (oder eigene mitzu-bringen), die paar Schritte um die Ecke zu gehen und sie in den Baum zu werfen.
Es sollte eine freundliche und a-politische Übernahme eines toten Baumes werden.
Der Baum sollte unter dem Namen "Der Paechbrotbaum" als erster Berliner "Shoe Tree" in die Berliner Stadtgeschichte eingehen.
Kaum waren die ersten Schuhe in den Baum geworfen, kam schon ein Polizeiwagen und stoppte die Aktion wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Am 1. März 2009 wurde dann der Baum samt den Schuhen abgeholzt und mit dem Bau eines Einkaufs Center begonnen.
Falls sie also dringend ihren Schuhkasten entrümpeln wollen, werfen sie die Schuhe einfach auf den Baum vor ihrem Haus und schon haben sie eine Roadside Attraktion,
andere Schuhe werden folgen. Ein Tipp am Rande: Besonders wirksam wird der Aufruf es ihnen gleich zu tun, wenn sie erzählen, dass man sich nach dem Schuhwurf etwas wünschen darf.
Das wirkt immer…Münze in Brunnen, ...Schuhe auf Baum, ...Schlösser an Brückengeländern, alles ist möglich… seien sie kreativ.